Über uns

Susanne Azimpoort
Susanne Azimpoor

Gründerin und CEO
von Gender-BeWo und Gender-Care

Daria Azimpoor
Daria Azimpoor

Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin

Nassim Azimpoor
Nassim Azimpoor

Studentin Sozialpädagogik
und Social Management

Assistenz der Geschäftsführung

Wir lieben unsere Arbeit mit und für Menschen und wollen unsere Visionen von Hilfen wie aus einer Hand umsetzen!

Gender Care ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Tochterfirma von Gender-BeWo. Gender-BeWo, besteht seit 2008 als erster sozialpsychiatrischer Leistungserbringer in Köln und Umgebung, der in seinem Betreuungskonzept für das Ambulant betreute Wohnen den Gender-Aspekt im Kontext zu psychischen Erkrankungen aufgenommen hat. 2007 ist hierzu die Grundidee entstanden, wobei sich das Portfolio von Gender-BeWo im Laufe des letzten Jahrzehntes noch zielgruppengenauer entwickelt hat.

Im Laufe der langjährigen Betreuungen wurden viele Menschen pflegebedürftig. In unserer Arbeit mit ihnen zeigte sich immer wieder, dass sie sich mit den gezwungenermaßen rigiden Abläufen der herkömmlichen Pflegedienste schwertaten und diese letztendlich trotz ihres Hilfebedarfs ablehnten.

Sie waren zum Beispiel empört, wenn mit dem anvertrauten Wohnungsschlüssel plötzlich eine unbekannte Person die Wohnung betrat, weil der Pflegedienst wegen Personalnotstands umdisponieren musste. Oder wenn zum Beispiel das Personal des Pflegedienstes aus Zeitgründen darauf bestehen musste, zuerst zu duschen und danach erst den Morgenkaffee zu trinken, nicht umgekehrt.

Darum haben wir 2019 ein spezielles Konzept entwickelt und unseren eigenen Betreuungsdienst Gender Care mit der Vision gegründet, dass die Menschen die Hilfen fließend und wie aus einer Hand erleben können. Dieses Ziel haben wir erreicht. Gender Care ist seit Anfang 2020 anerkannt und von den Krankenkassen für die Entlastungsleistungen zugelassen. Unsere Betreuungsassistent*innen sind sowohl im Betreuungsdienst als auch in der persönlichen Assistenz der Eingliederungshilfe eingesetzt und bilden mit den Fachkräften der Eingliederungshilfe von Gender-BeWo individuelle Betreuungsteams. Dadurch sind unseren Klient*innen vertraut alle Bezugspersonen und es kann individueller auf Wünsche und Bedarfe eingegangen werden. Gender Care arbeitet im nächsten Schritt an der Anerkennung als Pflegedienst weiter.

Unser Mission Statement – Wofür wir stehen

Alle Menschen sind Individuen mit ihren persönlichen Geschichten und diversen Facetten. Alle haben die gleichen Rechte, verankert im Art. 1 Grundgesetz sowie in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK). Alle Menschen verdienen ungeachtet der Geschlechterzugehörigkeit, Nationalität oder Religion den gleichen Respekt auf Augenhöhe.

Menschen haben individuelle Wünsche und Bedürfnisse und sind gesellschaftliche Wesen. Durch Erkrankungen entstehen Teilhabebarrieren, die sich je nach Schwere ausweiten und verschlimmern können bis hin zu völliger Hilflosigkeit und Isolation.

Abbildung einer großen Gruppe unterschiedlicher Menschen

Es ist darum unser persönlicher und professioneller Anspruch, Ihnen ein Höchstmaß an Hilfen und Begleitung anzubieten, um Sie darin zu unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, welches sich nach Ihren persönlichen Vorstellungen und Wünschen richtet. Das bezieht sich zum einen auf den Verbleib in Ihrer eigenen Wohnung und in Ihrem vertrauten Umfeld. Gleichzeitig wollen wir dazu beitragen, dass Ihre Erkrankung Sie nicht isoliert und Ihnen weiterhin die gesellschaftliche Teilhabe möglich ist. Mit unseren Betreuungs- und Entlastungsleistungen begleiten wir Sie in ihrer Tagesgestaltung und leisten einen Beitrag, der Ihre Lebensqualität erhalten und verbessern kann.

Gender in der Pflege - Warum eine genderspezifische Betreuung?

Im gesundheitlichen Bereich wird eine genderspezifische Diagnostik und Therapie verstärkt diskutiert. Bahnbrechend war hierfür unter anderem die Erkenntnis engagierter Ärzt*innen vor etwa dreißig Jahren. Sie deckten auf, dass Herzinfarkte bei Frauen als solche gar nicht erkannt oder häufig zu spät diagnostiziert worden sind, weil sich die Leitsymptome im Vergleich zu Männern stark unterscheiden. Aufgrund dieser Erkenntnis stellte sich die Schulmedizin viele geschlechtersensible Fragen – zum Beispiel auch über die unterschiedliche Wirkung von Neuroleptika bei Männern und Frauen oder die unterschiedliche Wirkung von Aspirin oder anderen Schmerzmitteln im Vergleich junger, gesunder Männer um die Dreißig und älterer Menschen.

In der Pflege zeigt sich ebenso wie allgemein in der psychosozialen und medizinischen Versorgung ein dringender Handlungsbedarf bezüglich einer gendersensiblen Ausrichtung. Hierbei geht es hauptsichtlich um das Verstehen und Hinterfragen von genderspezifischen Rollenmustern und um die Bedarfe, die sich daraus entwickeln. Die Pflege, die im unmittelbaren, intimen Lebensvollzug der Menschen mit Behinderung stattfindet, stellt einen besonders sensiblen Handlungsbereich dar, der geschlechtliche Vielfalt sorgfältig berücksichtigen muss. Nach wie vor finden bestimmte Gendergruppen wenig adäquate Angebote. Zum Beispiel werden transidente Menschen im Krankenhaus aufgrund ihres biologischen Geschlechts nur auf die „richtige“ Station aufgenommen, beziehungsweise in das „richtige“ Patientenzimmer eingewiesen. Lebt ein biologisch männlicher Patient aber schon seit Jahren als Frau, führt das zu schweren Krisen. Ein in diesem Fall so wichtiges Einzelzimmer kann häufig nicht gewährt werden und die Situation wird als (re)traumatisierend erlebt. Da transidente Personen stationäre Aufenthalte aus diesem Grund häufig meiden, sind diese Menschen in einem hohen Maße auf qualifizierte ambulante Versorgung angewiesen.

Des Weiteren benötigen auch Migrant*innen ein besonderes gender- und kulturspezifisches Verständnis, damit ihnen mit dem nötigen Wissen um ihren spezifischen kulturellen Hintergrund adäquat begegnet werden kann. Die UN-BRK betont in Artikel 6 Absatz 1 den besonderen Schutz von Frauen mit Behinderungen: „Die Vertragsstaaten anerkennen, dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen mehrfacher Diskriminierung ausgesetzt sind, und ergreifen in dieser Hinsicht Maßnahmen, um zu gewährleisten, dass sie alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll und gleichberechtigt genießen können“.

Zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK), zu der auch wir als Fachdienst verpflichtet sind, erachten wir es als unsere professionelle Aufgabe, der Realität von vorhandener gesellschaftlicher Diversität und geschlechtlicher Vielfalt durch eine dezidiert gendersensible Arbeitsweise Rechnung zu tragen.

Wie der Pinguin in unser Logo kam

Logo Gender-Care

In Anlehnung an das Küken von Gender-BeWo suchten wir nach einem anderen Vogel. Den Pinguin haben wir wegen seiner Eigenschaften gewählt, die unser Leitbild wiedergeben: Der Pinguin-Vater kümmert sich um das Junge, während die Pinguin-Mutter die Nahrung beschafft. Die Gender-Thematik wird symbolisch aufgegriffen. Außerdem ist er ein sehr treues, soziales und fürsorgliches Wesen und für uns ein fabelhaftes Vorbild.

Dr. Eckehard von Hirschhausen erzählt eine sehr schöne Geschichte dazu

Die Pinguin Geschichte - oder wie man sich in seinem Element fühlt

von Dr. Eckehard von Hirschhausen

Diese Geschichte ist mir tatsächlich passiert. Ich war als Moderator auf einem Kreuzfahrtschiff engagiert. Da denkt jeder: „Mensch toll! Luxus!” Das dachte ich auch. Bis ich auf dem Schiff war. Was das Publikum angeht, war ich auf dem falschen Dampfer. Die Gäste an Bord hatten sicher einen Sinn für Humor, ich hab ihn nur in den zwei Wochen nicht gefunden. Und noch schlimmer: Seekrankheit hat keinen Respekt vor der Approbation. Kurzum: ich war auf der Kreuzfahrt kreuzunglücklich.

Endlich! Nach drei Tagen auf See, fester Boden. „Das ist wahrer Luxus!” Ich ging in einen norwegischen Zoo. Und dort sah ich einen Pinguin auf seinem Felsen stehen. Ich hatte Mitleid: „Musst du auch Smoking tragen? Wo ist eigentlich deine Taille? Und vor allem: hat Gott bei dir die Knie vergessen?” Mein Urteil stand fest: Fehlkonstruktion.

Dann sah ich noch einmal durch eine Glasscheibe in das Schwimmbecken der Pinguine. Und da sprang „mein“ Pinguin ins Wasser, schwamm dicht vor mein Gesicht. Wer je Pinguine unter Wasser gesehen hat, dem fällt nix mehr ein. Er war in seinem Element! Ein Pinguin ist zehnmal windschnittiger als ein Porsche! Mit einem Liter Sprit käme der umgerechnet über 2500 km weit! Sie sind hervorragende Schwimmer, Jäger, Wasser-Tänzer! Und ich dachte: „Fehlkonstruktion!”. Diese Begegnung hat mich zwei Dinge gelehrt. Erstens: wie schnell ich oft urteile, und wie ich damit komplett daneben liegen kann. Und zweitens: wie wichtig das Umfeld ist, ob das, was man gut kann, überhaupt zum Tragen kommt.

Wir alle haben unsere Stärken, haben unsere Schwächen. Viele strengen sich ewig an, Macken auszubügeln. Verbessert man seine Schwächen, wird man maximal mittelmäßig. Stärkt man seine Stärken, wird man einzigartig. Und wer nicht so ist, wie die anderen sei getrost: Andere gibt es schon genug! Immer wieder werde ich gefragt, warum ich das Krankenhaus gegen die Bühne getauscht habe. Meine Stärke und meine Macke ist die Kreativität. Das heißt, nicht alles nach Plan zu machen, zu improvisieren, Dinge immer wieder unerwartet neu zusammen zu fügen. Das ist im Krankenhaus ungünstig. Und ich liebe es, frei zu formulieren, zu dichten, mit Sprache zu spielen. Das ist bei Arztbriefen und Rezepten auch ungünstig. Auf der Bühne nutze ich viel mehr von dem was ich bin, weiß, kann und zu geben habe. Ich habe mehr Spaß, und andere haben mit mir mehr Spaß. Live bin ich in meinem Element, in Flow!

Menschen ändern sich nur selten komplett und grundsätzlich. Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch sieben Jahre Psychotherapie aus dir keine Giraffe. Also nicht lange hadern: Bleib als Pinguin nicht in der Steppe. Mach kleine Schritte und finde dein Wasser. Und dann: Spring! Und Schwimm!
Und du wirst wissen, wie es ist, in Deinem Element zu sein.

Clipart Zielgruppe
Zielgruppe

Wir arbeiten mit Menschen jeder Altersgruppe, die in unterschiedlich starkem Maß Hilfe und Assistenz im Alltag benötigen. Zu unserer Zielgruppe gehören in erster Linie Menschen, die aufgrund einer seelischen Erkrankung oder einer geistigen Behinderung im häuslichen Umfeld ambulante Hilfen benötigen, alternativ zum Verbleib in einer stationären Einrichtung. Je nach Unterstützungsbedarf bieten wir auch Leistungen für Menschen mit körperlicher Behinderung an. In immer stärkerem Maß erreichen uns auch Anfragen von Angehörigen oder Nachbarn, die sich um alleinlebende Menschen sorgen, die bisher noch nicht im Hilfesystem eingebunden sind und zu vereinsamen oder zu verwahrlosen drohen.

 Clipart Hilfe von Anderen
Hilfen aus einer Hand

Die Tagesstrukturierung des Personenkreises der Menschen mit einer Behinderung gestaltet sich nach ihrem individuellen Hilfebedarf an Betreuungs-, Beratungs-, pflegerischen und medizinisch-therapeutischen Angeboten. Oft sind diese Menschen mit uns bereits vertraut, weil wir sie auch im Rahmen der Eingliederungshilfe (Gender-BeWo) betreuen oder weil sie an den inklusiven Freizeit-Angeboten des Vereins Gender-Inspiration e.V. teilnehmen, in welchem viele unserer Peers mitwirken. Dadurch sind ihnen ihre Helfer*innen vertraut und es entstehen individuelle soziale Netzwerke unserer Peers untereinander.

Clipart Rollenbewußtseint
Kultursensibilität und Rollenbewußtsein

Einer unserer Schwerpunkte liegt neben dem gendersensiblen Ansatz in der inter-kulturellen Betreuung. Anfänglich ist für viele Hilfesuchende das Gender-Thema gar kein Thema, weil (noch) kein Bewusstsein dafür vorhanden ist. Viele erfahren es aber als bereichernd, sich im Rahmen einer gendersensiblen Alltagsbetreuung mit rollenbedingten Hindernissen auseinandersetzen zu können, weil sie niederschwellig darauf aufmerksam (gemacht) werden. So zum Beispiel eine Frau aus dem muslimischen Kulturkreis, die sich ohnmächtig und hilflos fühlte, weil ihr für kleine Reparaturen zu Hause „ein Mann fehlte“.

Abbildung diverser Menschen bei gemeinschaftlichen aktivitäten

Qualitätsmanagement

Wir garantieren eine fachliche Begleitung und Unterstützung unserer Klient*innen. Gender Care stellt hohe Ansprüche an die soziale Kompetenz und die kommunikativen Fähigkeiten der Betreuungskräfte. Hierzu zählen Eigenschaften wie Geduld, Einfühlungsvermögen und eine wertschätzende Haltung gegenüber den jeweiligen individuellen Bedürfnissen der Klient*innen. Weiterhin zeichnen sich unsere Mitarbeiter*innen durch hohe Zuverlässigkeit, Flexibilität und eine gute Teamfähigkeit aus. Eine positive Einstellung gegenüber Menschen mit Unterstützungsbedarf, ein kreatives und verantwortungsvolles Arbeiten sowie körperliche und seelische Stabilität der einzelnen Mitarbeitenden sind weitere Grundvoraussetzungen für die Arbeit bei Gender Care.

Die Betreuungskräfte nehmen an regelmäßigen Dienstbesprechungen und internen Fortbildungen teil. Ebenso besuchen sie einmal jährlich eine Pflege-Fortbildung. Neue Kolleg*innen werden in ihren ersten Einsätzen begleitet und von erfahrenen Mitarbeitenden geschult. Schwierige Situationen im Betreuungskontext werden zeitnah in Einzelgesprächen mit der Leitung besprochen und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Die Leitungsebene von Gender Care besteht aus zwei Sozialarbeiter*innen, die beide ebenfalls staatlich examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen sind. Dadurch stehen sie als Fachkräfte bei Rückfragen und Gesprächsbedarf zur Verfügung. In Krisensituation leiten unsere Mitarbeitenden notwendige Hilfe sofort ein.

Sollten Mitarbeitende aufgrund von Krankheit oder anderen Gründen ausfallen sind ausreichend qualifizierte Kolleg*innen im Team vorhanden, um einen Ausfall ausreichend abzudecken. Da wir in Betreuungstandems arbeiten, sind die jeweiligen Vertretungen in der Regel nicht unbekannt. Selbstverständlich wird jede*r Klient*in zeitnah über die Abwesenheit von Mitarbeitenden informiert.

Beschwerdemanagment

Für den Fall, dass eine Beschwerde vorliegt, wird den Gründen dafür sofort nachgegangen und das persönliche Gespräch mit den betreffenden Mitarbeitenden gesucht. Sollte sich der Beschwerdegrund nicht auflösen lassen und das Vertrauensverhältnis dadurch gestört sein, können Sie sich auch das „Zentrum für selbstbestimmtes Leben (ZSL)“, An der Bottmühle 2, 50678 Köln, Telefon: 0221 - 32 22 90, als neutrale Beratungsstelle wenden.